Haus- und Nutztiere - vom Aussterben bedroht ?!

 

Als Nutztier-Arche werden Höfe und Züchter bezeichnet, die mindestens eine alte und gefährdete Nutztierrasse halten und züchten. Nutztier-Archen sind fast in ganz Europa anzutreffen.

 

Dass der sibirische Tiger oder die Gorillas vom Aussterben bedroht sind, weiß sicher jeder von uns.

 

Aber eine Rote Liste für Haus- und Nutztiere oder eine Organisation um alte und gefährdete Haustierrassen zu retten?

 

Ja, leider sind sie notwendig! Denn wer kennt sie noch, das Mangalitza, das Zackelschaf oder die Thüringer Waldziege?

 

In den verschiedenen Regionen Deutschlands wurde, wie auch anderswo auf unserem Erdball, über Jahrhunderte eine Vielzahl unterschiedlicher Nutztierrassen gezüchtet.

 

Diese passten sich hervorragend an ihre Umgebung an, kamen etwa mit besonderen Klimabedingungen oder Besonderheiten "der Scholle" gut zurecht.

 

Mit der zunehmenden Modernisierung der Landwirtschaft nach dem

 

2. Weltkrieg ging das Interesse an diesen alten Landrassen verloren und verdrängte diese durch den Einsatz gewinnversprechender Hybriden und Hochleistungsrassen.

 

Heute wissen wir, dass damit ein wichtiges genetisches Potential mit Eigenschaften wie Robustheit, Langlebigkeit, Genügsamkeit, Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten u.s.w. unwiederbringlich verloren ging, bzw. immer noch verloren geht.

 

Zudem sind die alten Rassen, welche über Jahrhunderte unsere Vorfahren begleiteten, ein zu schützendes Kulturgut, vergleichbar mit einem alten Baudenkmal oder Kunstwerken.

Als das Problem des Rassesterbens erkannt wurde, war es vielerorts schon zu spät.

So gilt z.B. das Deutsche Weideschwein seit einigen Jahren als ausgestorben.

 

Unser Anliegen ist die Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen als kulturelles Erbe und als genetische Reserve zu züchten und zu erhalten.

 

Dabei ist es uns wichtig nicht nur nationale Rassen zu erhalten, sondern auch international gefährdete Rassen wie das Mangalitza oder das Belgische Bartkaninchen.

 

 

Manchmal werden durch Seuchenproblemen, Kriege, Desinteresse und andere Katastrophen alte und meist kleine Bestände akut gefährdet, dann gilt es für sie möglichst viele Zuchtstätten zu finden um die Art zu erhalten.

 

Ist die Lage stabil, können die Rassen zurück und in der Heimat weiter gezüchtet werden.

Wir züchten unsere Tiere mit dem Bestreben die traditionelle Nutztierrassen und nicht Museums- und Ausstellungstiere zu erhalten. Wir möchten Perspektiven entwickeln, um ihnen einen Platz in einer lebendigen Landwirtschaft zurückzugeben.

 

Täglich sterben weltweit Nutztierrassen aus und gehen damit als genetische Reserve und Kulturdenkmal unwiederbringlich verloren.

 

Dieser Entwicklung wollen wir Nutztier-Archen entgegen wirken!

 

Alte, gefährdete Nutztierrassen sollen wieder bekannt werden und vor allen Dingen, müssen deren Produkte wieder nachgefragt werden. Nur wenn, wie es der Name schon sagt, Nutztiere genutzt werden, können sie vor dem Aussterben gerettet werden.

Das klingt erstmal widersprüchlich, aber die meisten Rassen sind nur deshalb gefährdet, weil sie nicht mehr "gebraucht" wurden.

Durch den Verbrauch von Produkten gefährdeter Nutztierrassen können auch Sie zur Arterhaltung beitragen!

Dabei spielt es keine Rolle ob sie Eier,Wurst, Käse essen oder Wolle tragen.

 

Frei nach dem Motto: Mit Genuss erhalten!

 

Mit Genuss erhalten?

 

Was ist damit gemeint?

 

Als Züchter von alten und gefährdeten Nutztierrassen war man in der Vergangenheit oft gezwungen seine Produkte zum ungerechtfertigten Normalpreis zu veräussern.

 

Dabei blieb die Wirtschaftlichkeit der Zucht auf der Strecke und somit auch die alten Nutztierrassen!

Denn bekanntlich haben diese alten Rassen in vielen Bereichen eine etwas geringere Leistung. Sei es das die Hühner weniger Eier legen oder die Schweine eine deutlich verlängerte Mastdauer haben.

Auch Schafe und Ziegen wachsen langsamer oder geben weniger Milch. Aber gerade dieses, angebliche Manko, führt oft zu einem erheblichen Vorteil:

 

Geschmacklich haben die Produkte mehr zu bieten!

 

Der finanzielle Aufwand für den Züchter ist jedoch höher, als bei anderen Tieren.

 

Längere Mastdauer= Mehr Arbeitszeit.

 

Das Projekt: "Mit Genuss erhalten" wurde ins Leben gerufen, wobei wir dabei nicht nur die Gaumenfreuden im Kopf haben, sondern auch den Genuss des Züchtens und den Genuss des Anblicks solcher alten Rassen.

 

Aber, auch... faire Preise!

 

Es mag ja widersprüchlich klingen, dass jeder, der z.B. genussvoll ein Kotelett vom Wollschwein verzehrt, oder eine Bratwurst vom Zackelschaf auf den Grill legt, aktiv dazu beiträgt, diese extrem gefährdeten alten Tierrassen unseren Kindern zu erhalten.

 

Aber jeder ernsthafte Züchter selektiert eben nur die besten Tiere für die Zucht um die typischen Rassemerkmale zu erhalten.

 

Die nicht für die Zucht verwendeten Tiere werden geschlachtet und sind schließlich der Broterwerb des Züchters.

 

Durch steigende Nachfrage nach Produkten von gefährdeten Haustierrassen,

ist die Haltung und Zucht dieser Tiere wieder für mehr Züchter lukrativ und der Bestand wird gesichert!

 Der beste Weg zur Erhaltung ist also die alltägliche Nutzung der bedrohten Rassen durch Verzehr und Verbrauch der von Ihnen erzeugten Produkte!